Hightech in der Kunststoffkiste
Viele kennen die Floskeln zahlreich aus der Schule: Ziel sei es, den beruflichen Nachwuchs auf das „wirkliche Leben“ vorzubereiten. Eine Redensart, der sich die Ausbilderinnen und Ausbilder bei MK Versuchsanlagen und Laborbedarf e.K. besonders verpflichtet fühlen. Ziel einer jeden Ausbildung beim Sonderanlagenbauer aus Mücke ist es nicht nur, den Berufseinsteigerinnen und -einsteigern den Umgang mit Maschinen, der Technik oder administrative Fähigkeiten beizubringen. „Es geht uns auch darum, dass ein Bewusstsein dafür entsteht, was bei der Entwicklung, Projektplanung und -umsetzung bis hin zum Verkauf eines Produkts alles bedacht werden muss“, erläutert MK -Inhaber Michael Keil die Ausbildungsziele seines Betriebs.
Das Azubi-Projekt wird jedes Jahr neu aufgelegt
Praktisch umgesetzt wird dies in jedem Jahr im neu aufgelegten „MK Azubi-Projekt“. Gemeinsam mit ihren Ausbilder:innen sind die Auszubildenden aus allen Fachbereichen des Unternehmens an der Umsetzung beteiligt. Und das sind bei MK Versuchsanlagen einige:
- Technische:r Prduktdesigner:in, Bereich Maschinen- und Anlagenbau
- Zerspanungsmechaniker:in, Fachrichtung Frästechnik
- Fachinformatiker:in, Fachrichtung Anwendungsentwicklung
- Fachinformatiker:in, Fachrichtung Systemintegration
- Verfahrensmechaniker:in, Kunststoff- und Kautschuktechnik
- Elektroniker:in, Geräte und Systeme (EGS)
- Elektroniker:in, Betriebstechnik
- Industriekaufleute
Der Titel des aktuellen Projekts hieß dann nach klassischem Jahrmarktsvorbild „Hau-den-Lukas“. Da aber im kunststoffverarbeitenden Betrieb insbesondere Vorschlaghämmer höchstens mal bei der Pflege der Außenanlagen zum Einsatz kommen, ging es darum, die Sachkompetenz der MK-Abteilungen kreativ zu nutzen. „Und das haben unsere Auszubildenden in hervorragender Weise umgesetzt“, lobt Michael Keil das Team.

Sensitivität und Akustik statt Kraft
Omid Kamali, der Elektroniker für Geräte und Systeme bei MK Versuchsanlagen, lernt, erläutert die Idee: „Statt auf Kraft basiert unser „Hau-den-Lukas“ auf den Komponenten Sensitivität und Akustik. Dafür haben wir eine Trommel in einer Kunststoffkiste verbaut und darunter einen akustischen Sensor installiert. Je nachdem wie laut oder leise der Ton auf dem Trommel gespielt wird, bewegt sich die an den Sensor gekoppelte LED-Anzeige auf oder ab. Aufgabe ist es nun, die Trommel so weich zu spielen, dass die LED-Anzeige in einem zuvor definierten Bereich zum Stehen kommt.“
Alle MK-Auszubildenden waren involviert
Unterstützend tätig waren dabei alle Abteilungen mit ihren Auszubildenden. Für die Elektronik zeigten sich Omid Kamali, Simon Lerch, Hermann Miller, Richard Kruner, Jonas Peschka, Constantin Keil und Mark Miloszewski verantwortlich. Die Software zur Umsetzung des akustischen Signals schrieben Mika Hormel, Malte Herzberger, Robin Gröblacher, Aiana Kurmanova und Valentin Gallen. In der Fertigung waren es Verfahrenstechniker Lukas Hartmann und Zerspanerin Sarah Schnell-Kretschmer die alle Kunststoffteile und die LED-Säule zunächst auf das richtige Maß gebracht und anschließend verschweißt haben. Für die Arbeitszeiterfassung und den Kostenplan beim Einkauf waren die Kaufmänner Luis Lämmer und Fernando Dörr zuständig.
Mit Unterstützung des Ausbildungsleiters Elektro Vitaly Schwarz haben die Auszubildenden des zweiten und dritten Ausbildungsjahres ein faszinierendes Projekt entwickelt, produziert und vorgestellt. Bei der Präsentation waren einige ehemalige Auszubildende schon nicht mehr dabei, da sie in den vergangenen Monaten ihre Ausbildung bereits abgeschlossen haben.
„Ich bin wirklich tief beeindruckt“, zeigte sich Firmeninhaber Michael Keil begeistert. „Einmal mehr haben unsere Auszubildenden gezeigt, was es heißt, wenn alles aus einer Hand kommt. Ich bin gespannt, wie unser digitaler „Hau-den-Lukas“ auf den Ausbildungsmessen angenommen wird.“